Auch wenn ich mich viel mit Ernährung beschäftige, in der Küche mag ich es oft auch schnell und einfach 😉 Da liebe ich es, wenn ich die Grundsätze von Gerichten verstanden habe und dann nach diesem Prinzip nach Lust, Laune und verfügbaren Zutaten kombinieren und experimentieren kann. Ohne lange Rezeptestudiererei…
Geht es Dir auch so? Dann habe ich hier etwas Tolles für Dich: Einen „Grund-Baukasten“ für (vegane) Bratlinge, den Du nach Herzenslust erweitern bzw. abändern kannst….
Die Grundlagen für leckere Bratlinge bestehen aus drei „Bausteinen“:
1. eine Getreideart
2. rohes Gemüse
3. etwas zum Andicken
(Und natürlich noch Gewürze in beliebiger Form und Variation, halt so, wie es Dir am besten schmeckt.)
Also los:
Die Getreideart:
150 Gramm (entspricht auch 1 Tasse) einer beliebigen Getreideart, die gekocht werden muss. Hier bieten sich vor allem die sog. „Pseudogetreide“ an: Hirse, Quinoa, Grünkern, Buchweizen, Vollkornreis…
Fans der basischen Ernährung lassen das Getreide vor der Verabreitung keimen, dann wird es basisch
Das Getreide wird mit der doppelten Menge Wasser (also 2 Tassen oder meist 400 ml) oder Gemüsebrühe gekocht. Also das Getreide in das kochende Wasser geben, kurz aufkochen lassen und dann 10 bis 15 min. auf kleiner „Flamme“ quellen lassen. Solange, bis fast alles Wasser/Brühe „verschwunden“ ist. Dabei am Herd bleiben und immer mal wieder umrühren, damit es nicht anbrennt.
Das rohe Gemüse:
300 Gramm ist hier die „Richt-Grösse“. Infrage kommt alles, was sich gut klein reiben lässt. Kartoffeln (mit Schale), Möhren, Zucchini…
Dies wird in rohem Zustand klein gerieben und mit dem gekochten Getreide vermengt.
Etwas zum Andicken:
Da das Getreide und das Gemüse meist feucht sind und sich nicht gut miteinander verbinden, braucht es eine Zutat, die das ganze zu einem dickeren „Teig“ verbindet und zusammen hält. Auch hier kommen mehrere Zutaten infrage:
Alle Sorten von Vollkornmehlen, Paniermehl, (Hafer-)Flocken, Leinsamen, Chia-Samen oder Flohsamenschalen
Die Menge variiert hier stark je nach Sorte der Zutat und Flüssigkeitsgehalt der Masse, die vorher erzeugt wurde. Da hilft nur: unter rühren bis es so „dick“ geworden ist, wie man es haben möchte. Bei den Samen muss man etwas aufpassen, da diese Zeit brauchen, um zu quellen und anzudicken. Da wird das ganze dann also erst nach einer Zeit noch fester.
Damit ist die Grundmasse fertig.
Für einen besseren Geschmack können noch sorgen:
Eine geröstete Zwiebel, frische Kräuter, etwas Chilli, Curry-Paste, Paprika, Soyasauce und und und… Probieren geht über studieren 🙂
Besonders raffiniert und interessant für eigentliche „Fleisch-Esser“ ist die Variante mit der Zugabe von Tofu:
200 Gramm Tofu, Neutral oder mit Kräutern oder auch gerne Räuchertofu, mit der Gabel zerdrücken, mit 2 TL Soyasauce und Kräutersalz würzen und 10 Minuten „ziehen“ lassen. Dann unter die Bratling-Masse rühren und gut vermengen.
Jetzt kommt es darauf an, ob Du es lieber „kernig“ magst oder lieber einen Bratling hast, in dem man die Zutaten nicht mehr so erkennen kann. Wenn Dir letzteres lieber ist, dann kannst Du die Masse noch mit einem Pürierstab klein machen, bis es für Dich gut passt.
Dann etwas Kokosöl in einer Pfanne erhitzen, die Masse mit feuchten Händen zu kleinen Bratlingen formen und wenn Du willst, noch kurz in Paniermehl wenden. In der Pfanne dann von beiden Seiten goldbraun anbraten und geniessen 🙂
Oder:
Etwas Öl mit der Bratlingmasse vermengen, mit feuchten Händen Bratlinge formen und diese dann auf einem Backblech im Backofen bei 175 Grad schön knusprig backen. Zwischendurch einmal wenden.
Ich wünsche guten Appetit!
Und?
Wie lautet Deine Lieblings-Variation bzw. Dein Lieblingsbratling? Lass es mich in einem Kommentar wissen!
Fotoquelle: Privat, bearbeitet durch Steffi Arlt.
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Toller Beitrag Hans-Jürgen! Werde ich auf jeden Fall mal probieren. Bis jetzt war immer die Hirse-Karotten-Chia-Version meins. Aber ich teste mal mehr demnächst. Danke dafür!
Vielen Dank, Steffi! Ich bin gespannt, was bei der Experimentier-Freude dabei heraus kommt 🙂
Lieber Hans-Jürgen, ich finde diesen Beitrag sehr gelungen. Die selbstgemachte Alternative zu den veganen „Designer-Foods“ gefällt mir. Und ist eine tolle Sache, für alle die vegan kochen. Danke für den Beitrag. 🙂
Danke für den netten Kommentar, liebe Astrid! Ich stehe auch nicht so auf vegane Ersatz-Foods, deshalb mache ich gerne mal solche Bratlinge. Freut mich, wenn sie bei Dir auch gut ankommen!
Genau nach sowas habe ich gesucht! Eigene Kreation ist bestens gelungen, danke dir
Gerne! Freut mich, dass es Dir gelungen ist! Weiter so 🙂