Eine gute Ernährung zu finden ist für viele eine wichtige Angelegenheit. Leider vergessen wir dabei oft, dass das Thema „Trinken“ mindestens genauso wichtig ist. Wir bestehen zu einem großen Prozentsatz aus Wasser, das immer wieder „aufgefüllt“ werden muss. Wasser ist DAS Transportmittel im Körper, das gute Nährstoffe zu den Zellen bringt und Schadstoffe bzw. Abfallstoffe von ihnen weg transportiert und ausscheidet. Wasser „spült“ unseren Körper, versorgt uns gleichzeitig mit Nährstoffen und sorgt erst dafür, dass der Stoffwechsel reibungslos funktionieren kann.
Also Gründe genug, sich mal intensiver mit dem Thema zu beschäftigen. Und je mehr ich mich in das Thema eingearbeitet habe, um so verwirrender und komplizierter wurde es. Und so wurde dieser Beitrag auch immer länger und umfassender. Ich hoffe, ich kann Dir damit genügend Fakten an die Hand geben, um Dir selber ein Bild zu machen und Dir zu überlegen, wie Du es in Zukunft mit dem wichtigsten Lebensmittel halten willst. Welches Wasser ist das „Beste“?
Ich hatte am Anfang meiner Recherche nicht gedacht, das das Thema so spannend und vielschichtig sein wird. Ich bin gespannt, was Du darüber denkst:
Wie sollte gutes Trinkwasser sein?
1. Keimfrei
Wir erwarten von unserem Wasser, das es frei ist von Krankheitserregenden Bakterien und Viren. Die bekanntesten Krankheitserreger im Leitungswasser können sein:
Legionellen
Diese Bakterien fühlen sich besonders im lauwarmen Wasser wohl, also bei Temperaturen zwischen 20 und 50 Grad. Am meisten vermehren sie sich bei 40 Grad. Die Legionellen sind verantwortlich für das Pontiac-Fieber und die Legionärs-Krankheit, die lebensbedrohlich verlaufen kann.
Pseudomonaden
Dieser Kaltwasserkeim lebt gerne in wenig durchströmten Leitungssegmenten, die besonders bei älteren Leitungssystemen auftreten. Er ist verantwortlich für Lungenentzündungen und Harnwegsinfekte.
E. Coli
Dieses eigentlich für uns nützliche Bakterium lebt im menschlichen und tierischem Darm. Eine Verunreinigung des Trinkwassers mit E. Coli kann auf ein Abwasserproblem hindeuten. Infektionen mit E. Coli lösen Magen-Darm-Infektionen, Blinddarm- und Bauchfellentzündungen aus.
Enterokokken
Die Enterokokken leben ebenfalls im menschlichen Darm und können, wenn sie ins Trinkwasser gelangen, heftige Magen-Darm Erkrankungen auslösen. Auch Enterokokken leben gerne im Wasser und sind hier sehr lange haltbar.
Grundlage für alle diese Keime ist der sog. Biofilm. Als Biofilm bezeichnet man Ablagerungen in Leitungen, die aus Biomaterial bestehen. Dieses Biomaterial ist in jedem Wasser vorhanden und setzt sich mit der Zeit an strömungsarmen Leitungssegmenten ab. Hier dient es dann den genannten Bakterien als gute Nahrungsgrundlage.
Die Wasserwerke sorgen mit gründlichen Kontrollen dafür, dass nur keimfreies Wasser unsere Haushalte erreicht. Ab dem Hausanschluss sind wir aber selber für die Keimfreiheit unseres Leitungswassers zuständig, und da ist besonders bei älteren Mehrfamilienhäusern Vorsicht geboten. Allerdings muss auch gesagt werden, dass diese Keime grundsätzlich erstmal in das Trinkwasser gelangen müssen (was in einem geschlossenen System schwierig ist) und dass alle genannten Bakterien niedrig-pathogen sind, was bedeutet, dass eine hohe Anzahl von Keimen vorhanden sein muss, bis dadurch eine Erkrankung ausgelöst wird.
Wesentlich wichtiger als die Keimfreiheit ist heutzutage vor allem die Reinheit des Wassers, also keine Belastung mit Schadstoffen:
2. Frei von Schadstoffen
In unserem Wasser befindet sich eine große Ansammlung an Fremdstoffen, vor allem Schwermetalle, Uran, Nitrat und Medikamentenrückstände. Und das zum Teil auch ganz natürlich in Grundwasserbrunnen. Natürlich wird das alles streng überwacht und kontrolliert, aber das bedeutet letztlich nur, dass es „Grenzwerte“ für die Belastung des Wassers gibt. Und diese Grenzwerte werden immer wieder neu ausgehandelt und fest gelegt. Sie sind keine Gesundheitsgarantie. So ist vor kurzem z.B. der Grenzwert für Uran im Trinkwasser hoch gesetzt worden, so dass nun nach der Meinung von Verbraucherverbänden nur noch Erwachsene vor der Uranbelastung durch das Trinkwasser geschützt sind, aber nicht mehr Säuglinge.
Die wichtigsten Schadstoffe im Leitungswasser sind:
Nitrat: Die Überdüngung der Felder durch die Intensiv-Landwirtschaft ist ein breit diskutiertes Phänomen. Die direkte Auswirkung davon ist die Nitratbelastung des Trinkwassers. Nitrat selber ist zwar kein Giftstoff für uns, aber es wird im Körper zu krebserregenden Nitrosaminen umgebaut und zu Nitrit, dass die roten Blutkörperchen vor allem bei Säuglingen zerstört. Mit Nitrat im Trinkwasser ist also nicht zu spaßen. Es lässt sich leider nicht heraus filtern. Bei einem dauerhaft Nitrat belasteten Brunnen hilft nur die Stilllegung.
Uran: Uran wird aus unterirdischen Gesteinsschichten durch das Wasser heraus gewaschen und gelangt so in das Trinkwasser. Probleme bereitet hier nicht unbedingt die Radioaktivität des Schwermetalls, sondern die Tatsache, dass es die menschliche Niere erheblich schädigen kann.
Arsen: Arsen gelangt vor allem durch Pestizide und Industrieabwässer in den Trinkwasserkreislauf. Arsenvergiftungen können zu Schädigungen des zentralen Nervensystems führen.
Blei: Blei gelangt durch ältere Bleirohre, Kraftstoffe und die Industrie in das Trinkwasser. Es reichert sich im Körper an und kann das Blutbild verändern und das zentrale Nervensystem schädigen.
Chlor: Chlor wird dem Wasser zugesetzt, um die Keimbelastung zu verringern. Wenn sich Chlor mit organischen Substanzen verbindet, kann es krebserregend und erb schädigend wirken.
Kadmium: Kadmium kommt auch aus Düngemitteln und Rostschutzanstrichen bzw. Farben. Auch dieses Schwermetall reichert sich im Körper an und kann zu Nierenschäden und Knochendeformationen führen.
Kupfer: Kupfer ist ein lebensnotwendiges Spurenelement, das jedoch auch aus Kupferleitungen in das Trinkwasser abgegeben wird und zu gesundheitlichen Problemen führen kann. Unruhe, Nierenversagen und Schädigung der Blutgefässe können die Folgen sein.
Usw…
Dies ist nur ein Teil der 55 (!) Stoffe, auf die unser Leitungswasser überprüft wird und für die es Grenzwerte gibt.
Eine weitere, große Gefahr für das Trinkwasser ergibt sich durch die Belastung von Medikamenten-Rückständen. Diese kommen zum einen durch unsachgemäße Entsorgung von Medikamenten und zum anderen durch die Abwässer, wenn die Reststoffe der Medikamente unseren Körper wieder verlassen. Das Problem dabei ist, dass sich diese Rückstände nicht herausfiltern oder klären lassen. Den Wasserwerken bleibt bis jetzt nur übrig, geklärtes Trinkwasser nur verdünnt wieder in das Leitungsnetz einzuspeisen, um dieses Phänomen begrenzen zu können.
Die Wasserwerke haben verschiedene Möglichkeiten, die Grenzwerte der Schadstoffe im Trinkwasser einzuhalten. Manches läßt sich heraus filtern, bei anderen Dingen werden einfach verschiedene Brunnenwässer solange gemischt, bis die geforderten Grenzwerte eingehalten werden.
Ich erinnere hier nochmal daran: Es sind lediglich GRENZWERTE… was bedeutet, diese Stoffe SIND im Trinkwasser, nur in einer kontrollierten und „geringen“ Menge.
3. Gesundheitsfördernd
Wir wollen natürlich, dass unser Trinkwasser uns bei unserer Gesundheit unterstützt. Als eines er Haupt-Nahrungsmittel soll es unserem Körper gut tun und uns gesund machen bzw. erhalten, und nicht Krankheiten begünstigen.
Bei der Recherche zu diesem Punkt bin ich auf einen wichtigen Diskurs gestoßen. Das Thema Mineralstoffe im Trinkwasser.
Dieses Thema ist vor allem für uns an Arthrose erkrankten Menschen wichtig. Schliesslich ist die Mineralstoff-Versorgung des Knorpels ein wichtiger Faktor bei der Entwicklung unserer Erkrankung.
Grundsätzlich gibt es in dieser Frag zwei Lager / Meinungen:
These 1: Unser Trinkwasser ist eine wichtige Quelle zur Versorgung mit lebenswichtigen Mineralstoffen. Deshalb sollte Wasser getrunken werden, das einen hohen Mineralstoffgehalt hat.
These 2: Unser Trinkwasser dient vor allem dazu, Giftstoffe aus dem Körper zu lösen und auszuspülen. Ein hoher Mineralstoffgehalt im Wasser verhindert diesen Prozess und ist im Gegenteil schädlich für den Körper. Deshalb sollte möglichst Mineralstoffarmes Wasser getrunken werden.
Wasser mit Mineraliengehalt
Die Befürworter von hohem Mineraliengehalt im Trinkwasser gehen davon aus, dass die Mineralien im Wasser dazu dienen, den Mineralstoffbedarf des Körpers zu decken und damit zu seiner Gesundheit beizutragen. Das Calcium im Wasser soll z.B. dazu dienen, die Knochen härter zu machen und das Bindegewebe zu stärken. Das Magnesium im Wasser ist ebenfalls an vielen Stoffwechselprozessen beteiligt und könnte helfen, das Säure-Basen-Gleichgewicht im Körper aufrecht zu erhalten.
Das Problem an dieser Theorie ist, dass unser Körper einen relativ hohen Bedarf an Mineralstoffen hat und die Mengen im Trinkwasser im Verglich dazu relativ gering sind. Du müsstest also eine große Menge an Mineralwasser trinken, wenn Du nach dieser Theorie Deinen Mineralstoffbedarf durch Mineralwasser decken möchtest.
Die „Gegner“ dieser These 1 sind der Auffassung, das im Wasser lediglich anorganische Mineralien vorhanden sind, die im Körper eher Schaden anrichten, als ihm etwas Gutes tun. Zum Verständnis:
Mineralien wie Calcium, Natrium und Magnesium sind eigentlich immer anorganisch. Im Wasser kommen sie auch so in anorganischer, isolierter Form vor. Die gleichen Mineralstoffe sind aber auch in Obst und frischem Gemüse vorhanden. Hier aber meist an natürliche Zucker- oder Proteinketten gebunden, sogenannte „Chelaten“. Verkürzt spricht man dann hier von sog. „organischen Mineralstoffen“.
Die „Gegner“ mineralisierten Wassers sagen nun, dass diese organischen Mineralstoffe vom Körper besser aufgenommen werden können als die isolierten, anorganischen Mineralstoffe im Mineralwasser. Diese würden sich lediglich als „Schlacken“ in den Gelenken und Blutgefäßen absetzen und hier für Krankheiten sorgen.
Über die Aufnahme von Mineralstoffen aus Lebensmitteln gibt es viele Untersuchungen, die sich zum Teil widersprechen. Die Theorie, dass anorganische Mineralstoffe nicht aufgenommen werden, wurde von einigen Untersuchungen auch schon widerlegt. Genauso wurden von organisch gebundenen Mineralstoffen schon schlechte Resorbtionsraten beobachtet. Viel hängt davon ab, in welcher Form die Mineralstoffe vorliegen, wie sie gebunden sind und mit welchen Lebensmitteln zusammen sie aufgenommen werden. Schließlich gibt es auch Nährstoffe, die die Aufnahme bestimmter Mineralstoffe hemmen.
Entmineralisiertes Wasser
Um die negativen Eigenschaften Mineralisierten Wassers zu entkräften, plädieren andere für sog. „entmineralisiertes“ Wasser. Nach der Theorie hilft dieses Wasser dem Körper dabei, sich von Schadstoffen zu befreien, in dem es die Niere „durchspült“ und bei der Aussonderung der Giftstoffe unterstützt. Entmineralisiertes Wasser wird von den Zellen gut aufgenommen und löst Giftstoffe. Es hilft bei der Entgiftung und versorgt den Körper mit der notwendigen, frischen Flüssigkeit. Daneben führt es nicht dazu, dass weitere Mineralien im Körper angehäuft werden und hier zu Krankheiten führen.
Zur Verdeutlichung der reinigenden Funktion des Wassers mag das Bild der „gesättigten Lösung“ dienen. Wasser kann nur Stoffe bis zu einer bestimmten Grenze „auflösen“. Wenn es mit seinen Lösungskapazitäten erschöpft ist, wird vom Wasser nichts mehr gelöst. Will man den Körper also bei der Ausleitung und Entgiftung mit Wasser unterstützen, macht es Sinn, wenn das Wasser möglichst arm an eigenen Inhaltsstoffen ist. Nur dann kann es auch viele Giftstoffe lösen, aufnehmen und abtransportieren.
Das Gegenargument für diese These lautet, dass das entmineralisierte Wasser eben nicht nur die Schlacken und Giftstoffe aus dem Körper löst, sondern auch die für den Körper wichtigen Mineralstoffe. Bedeutet, entmineralisiertes Wasser könnte auch zur Entmineralisierung des Körpers beitragen, und das hätte gravierende, gesundheitliche Folgen.
Bei so viel Verunsicherung kann es helfen, nochmal mehr ins Detail zu gehen.
Ich werde auf diesem Blog noch ein Nährstoff-Lexikaon anlegen, dass über die einzelnen Nährstoffe ausführlich Auskunft geben wird. Deshalb um uns beim Thema Wasser und Mineralstoffe weiter zu helfen, nur ein kurzer „Ausflug“ in die Thematik: Mineralstoffe:
Exkurs: Mineralstoffe
Bei den Minealstoffen unterscheidet man sog. Mengenelemente und Spurenelemente. Grob vereinfacht kann man sagen, Mengenelemente unterstützen den Körper beim Auf- und Ausbau. Spurenelemente haben bestimmte Funktionen im Stoffwechsel.
Mengenelemente sind u.a.: Natrium, Kalium, Chlorid, Calcium, Magnesium und Phosphat
Natrium und Kalium
Diese beiden Mengenelemente sind für den Flüssigkeitshaushalt in den Zellen „zuständig“. Ausserdem sind sie an der Nervenleitung und der Muskelkontraktion beteiligt, weil Kalium innerhalb der Zellen zu finden ist und Natrium ausserhalb der Zellen. Natrium findet sich meist in tierischen Lebensmitteln und Kalium in pflanzlichen Lebensmitteln. Mit einer rein pflanzlichen Ernährung (wie der GAT) könnte man also Gefahr laufen, einen Natrium-Mangel zu erleiden. Dagegen spricht allerdings, dass Natrium natürlich im Salz vorkommt und wir genügend davon über unsere gesalzenen Speisen zu uns nehmen. Deshalb ist es unnötig, den Natriumhaushalt mit Mineralwasser auffüllen zu wollen. Im Gegenteil: ein Zuviel an Natrium führt zu erhöhtem Blutdruck, da Natrium Wasser ins Blut zieht.
Der Tagesbedarf beider Mineralstoffe liegt bei 2-3 Gramm pro Tag.
Kalium nehmen wir vor allem durch Obst, Nüsse und Gemüse auf (also pflanzliche Kost)
Chlorid
Chlorid benötigt der Körper zur Bildung der Salzsäure im Magen und ist daher wichtig zur Aufnahme der Speisen. Es wird immer gemeinsam mit Natrium aufgenommen und fast immer mehr als notwendig. Der Bedarf liegt bei 3-5 Gramm pro Tag. Auch dieses Mineral muss nicht durch Mineralwasser aufgenommen werden.
Calcium
Viele Menschen meinen, gerade den Calciumbedarf müsse man mit Mineralwasser (u.a.) decken. Der Tagesbedarf an Calcium liegt bei 0,8 Gramm, der z.B. durch einen Liter Milch gedeckt wird. Um den Sinn der Calciumaufnahme zu erfüllen, nämlich die Stabilität der Knochen zu unterstützen, ist zudem eine gute Versorgung mit Vitamin D notwendig. Um das Calcium auch wirklich aufnehmen zu können, bedarf es zusätzliche Eiweisse und organische Säuren. Umgekehrt kann die z.B. in Spinat vorkommende Oxalsäure die Aufnahme von Calcium hemmen. Fazit: Milch kommt wegen der negativen Auswirkungen der tierischen Eiweisse nicht als Calciumlieferant in Frage. Eine gleichzeitige Versorgung mit Vitamin D, Eiweissen und organischen Säuren ergibt sich nur durch die Aufnahme von Calcium durch Calciumreiche Lebensmittel, nicht durch Mineralwasser mit hohem Calciumgehalt. Siehe die negativen Auswirkungen isolierter Mineralstoffe oben.
Magnesium
So wie Natrium und Kalium zusammen wirken, wirken Calcium und Magnesium ebenfalls zusammen. Magnesium entspannt Nerven und Muskeln und verhindert die Calciumablagerungen in den Blutgefäßen. Mangesium wird weniger benötigt als Calcium. Der Tagesbedarf liegt bei 0,3 Gramm pro Tag. Magnesium ist vor allem in pflanzlichen Lebensmitteln enthalten, vor allem in grünen Gemüse (Grüne Smoothies) und in Vollkornprodukten. Somit macht es auch hier wenig Sinn, den Magnesiumbedarf durch entsprechendes Mineralwasser decken zu wollen.
Phosphat
Phosphat ist neben Calcium das zweite Element, das für die Knochenstabilität verantwortlich ist. Der Bedarf liegt wie der von Calcium bei 0,8 Gramm pro Tag. Natürlicherweise kommt Phosphat in Milchprodukten und Hülsenfrüchten vor. Es wird inzwischen aber vielen Lebensmitteln zugesetzt, besonders Wurst- und Fleischwaren. Deshalb wird normalerweise mehr Phosphat aufgenommen als nötig wäre. Die Auswirkungen dieser Entwicklung sind noch umstritten. Neben der Beteiligung an der Entstehung von ADHS besteht die Gefahr, dass eine erhöhte Aufnahme von Phosphat die Aufnahme von Calcium verringert. Fazit: Auch Phosphat muss nicht in Form von Mineralwasser zusätzlich dem Körper zugeführt werden.
Spurenelemente sind u.a.: Eisen, Jod, Selen und Fluorid. Da diese Elemente im Wasser kaum vorhanden sind (ausser wenn sie extra zugeführt werden, wie in einigen Ländern Fluorid), spielen sie für die Diskussion um die Mineralwässer keine Rolle.
Fazit 1:
Unser Trinkwasser aus der Leitung ist nicht gesundheitsfördernd.
Flaschenwasser
Wie sieht es dann mit Mineralwasser aus der Flasche aus? Ist das eine Alternative?
Dazu zunächst zwei Anmerkungen:
1. Auch Mineralwasserbrunnen haben mit Belastungen zu kämpfen
Nur, weil es Wasser aus einer Mineralwasserquelle kommt, muss es nicht unbelastet und frei von Schadstoffen sein. Auch hier werden Mineralien vom Umgebungsgestein abgegeben (Uran) und vom Wasser aufgenommen. Auch Mineralwasser aus Flaschen ist z.T. mit den oben genannten Schadstoffen belastet, auch wenn es dafür wieder Grenzwerte gibt, die kontrolliert werden. Aber es sind eben Grenzwerte.
2. Nutze Glasflaschen
PET-Flaschen und Tetrapacks haben zwar den Vorteil, leicht zu sein, aber sie bieten eine Menge Nachteile. Sie sind nicht so gut wieder zu verwerten wie Glasflaschen und sie geben lösliche Kunstoffe mit der Zeit an das Wasser ab. Natürlich auch nur in ganz geringen Mengen, aber sie tun es eben.
Um Dir eine kleine Auswahl zu geben, habe ich hier zwei der bekanntesten, alternativen Quellen für Mineralwasser aus Flaschen für Dich zusammen gestellt:
Lauretana
Lauretana wirbt damit, das „leichteste“ Wasser zu sein. Es hat den geringsten Anteil an Mineralstoffen und Salzen bei den in Flaschen erhältlichen Mineralwässern. Die Quelle liegt zwischen Italien und der Schweiz. Lauretana gibt es in PET- und in Glasflaschen. Der Liter in einer Glasflasche kostet um 1,10 Euro, zzgl. Pfand.
St. Leonhard
St. Leonhard hat einen höheren Mineralstoffgehalt als Lauretana. Das Besondere an der Quelle aus der Nähe von Rosenheim ist der kleine Familienbetrieb und die Tatsache, das es das Wasser in verschiedenen Abfüllungen gibt. Es gibt die Mondabfüllung, die Vollmondabfüllung und die Sonnenabfüllung, z.B. Der Betrieb hält mit 58% den Spitzenplatz in den Mineralwässern im Naturkosthandel. Das Wasser gibt es nur in der Glasflasche. Die Kosten liegen je nach Abfüllung zwischen 1 und 2 Euro pro Liter zzgl. Pfand.
Fazit 2:
Auch Mineralwässer aus Flaschen brauchen eine besondere Auswahl bzw. Überlegung.
Wasserfilter
Also doch die Alternative, Wasser selber filtern?
Auch hier gibt es verschiedene Möglichkeiten:
Umkehrosmoseanlage
Es gibt sehr viele unterschiedliche Umkehrosmosefilter. Eine genaue Überlegung sollte vor der Anschaffung stehen, da sie auch meist sehr teuer sind. Beim Osmose Umkehr Filter wird das normale Leitungswasser mit Druck durch eine feine Membran gepresst. Dabei bleiben alle Atome und Schadstoffe, die größer als das Wasseratom sind, in der Membran hängen und werden ausgespült. Deshalb ist ein guter Osmose Filter immer eine „Anlage“, die an oder unter der Spüle installiert werden muss, da sie beim Filtern auch ständig Abwasser produziert, das abgeleitet werden muss. Das Filterergebnis ist sehr gut, die Membran muss aber regelmäßig überprüft und ausgetauscht werden. Das ist auch mit einigem technischen Geschick und finanziellem Aufwand verbunden.
Man kann Osmose Anlagen auch noch mit einem entsprechenden Ionen-Tauscher versehen, dann erhält man sog. „basisches“ Wasser. Aber nur aufgrund des elektrochemischen Prozesses, nicht weil das Wasser dann plötzlich mehr Mineralstoffe hätte. Die meisten Empfehlungen sagen, dass basisches Wasser nur Kurweise getrunken werden sollte und nicht ständig in großen Mengen.
Aktivkohlefilter
Aktivkohlefilter sind meist die bekannten Tisch-Filter (z.B. von BRITA), bei denen das normale Leitungswasser durch einen Filter aus Aktivkohle läuft. Der Vorteil ist, das der Filter klein ist und nicht etwa unter der Spüle installiert werden muss. Deshalb ist er auch preislich günstig. Man kann ihn sofort benutzen. In Verruf gekommen sind die Aktivkohle Filter, weil sie zum einen, wenn sie nicht ständig mit Wasser in Berührung sind, Schimmel und Bakterien bilden können und zum anderen, weil sie nach einer gewissen Zeit ihre Filterkapazität erreicht haben und ausgetauscht werden müssen. Sonst geben sie die ausgefilterten Schadstoffe wieder an das Wasser ab und reichern es eher mit schädlichen Stoffen an, als es zu reinigen.
Man sollte also auf jeden Fall Filter kaufen, die mit einer Wechselanzeige für den Kohlefilter ausgestattet sind. Und dafür sorgen, das der Filter immer mit Wasser gefüllt ist.
Das Filterergebnis ist lange nicht so gut wie bei der Osmose-Anlage, da die Aktivkohlefilter viele Stoffe nicht rausfiltern können. Es beschränkt sich meist auf die groben Mineralstoffe wie Calcium und Eisen.
Fazit 3:
Überlege die Anschaffung eines Wasserfiltes gut!
Mein persönliches Schluss-Fazit:
Was bedeutet das nun alles?
Für mich bedeutet das, das es am besten ist, Wasser mit möglichst geringem Mineraliengehalt zu trinken. Dies bekommt man am besten, wenn man es selber filtert und zwar mit einer guten Osmoseumkehranlage. Für mich ist die Reihenfolge:
- Wasser aus Osmoseumkehranlage
- Wasser aus Aktivkohlefilter
- Flaschenwasser Lauretana
Persönlich nutze ich zur Zeit noch Aktivkohle-Filter, da aus verschiedenen Gründen der Einbau einer Osmoseanlage nicht möglich ist.
Und nun bin ich gespannt, was Du zu meinen Überlegungen über unser Wasser sagst. Hinterlass mir gerne einen Kommentar 🙂
Lieber Hans-Jürgen,
Danke für Deine tolle Recherche und Zusammenfassung. Wieder sehr lehrreich. Du bist mein Wissensbuch …
Liebe Grüße
Astrid
Vielen Dank, liebe Astrid, welche Ehre 🙂
Genau darum geht es mir ja auch: Wissen zu vermitteln. Denn nur wer Wissen hat, kann sich entsprechend verhalten und selber beurteilen, was gut für ihn ist und ist unabhängig von der Meinung anderer.
Danke und liebe Grüße nach Berlin 🙂
Hans-Jürgen
Hallo Hans-Jürgen, herzlichen Dank für diesen ausführlich recherchierten Bericht. Seit einer Weile suche ich nach vernünftigen Informationen zu „leichtem“ Wasser. Bisher waren die Infos eher enttäuschend. Dein Artikel ist mit Abstand der Beste. Mir gefällt sehr das Du alle Seiten zu dem Thema beleuchtet hast. Ich vermute das Du da eine Weile an der Recherche gesessen hast. Ich habe mir Anfang Januar erstmalig zum testen „leichtes Wasser“ gekauft. Einmal Montcalm, leider in einer 5l PET Flasche. Mussten es anliefern lassen, da im Umkreis von 30km hier bei uns kein „leichtes Wasser“ zu bekommen ist. Gestern habe ich im Bioladen(30km entfernt) Lauretana gekauft. Ich finde bei schmecken ähnlich. Das Lauretana ein wenig besser. Aber beide schmecken etwas bitter, das lässt aber gleich nach, sobald das Wasser den hinteren Teil des Rachen erreicht hat. Mir fällt auf das ich mehr Wasser trinke, weil mir Leitungswasser oder das Flaschenwasser weniger schmeckten. Ich habe erstmal zum Flaschenwasser gegriffen, da ich nicht gleich eine Umkehrosmosanlage kaufen wollte. Aber Dein Schlussfazit hat mich nochmal bestärkt dies bald zu tun. Was ich bisher noch nirgends gelesen habe ist ein Erfahrungsbericht darüber was sich tatsächlich durch den Verzehr von „leichtem Wasser“ positiv geändert hat, also physische, vlt. auch seelische Verbesserungen. Konntest Du schon eigene Erfahrungen sammeln? Seit wann trinkst Du „leichtes Wasser“.
Ich beobachte mich gerade sehr genau ;-).
Herzliche Grüße
Evelyn
Hallo Evelyn,
vielen lieben Dank für Deinen Kommentar und das tolle Feedback zu meinem Artikel! Das freut mich sehr und ja, die Recherche hat einige Zeit in Anspruch genommen. Deine Frage nach den Erfahrungen finde ich schwer zu beantworten. Es bräuchte dann ja eine Zeit, in der man NUR das Wassertrinken verändert. also sonst alles gleich macht und läßt. Ich bin auf gefiltertes Wasser zusammen mit meiner Ernährungsumstellung umgestiegen, von daher kann ich nicht sagen, welche Veränderungen sich durch die neue Ernährung und welche sich durch das Wassertrinken ergeben haben. Und ansonsten geht es mir wie Dir, dass ich dazu noch keine Erfahrungsberichte gefunden habe. Wenn es Berichte oder Studien gibt, beziehen sie sich immer auf Wassertrinken allgemein, nicht auf besonderes Wasser, wie dieses Buch hier: https://www.amazon.de/Wassertrinken-wirkt-Wunder-Erfolgsberichte-chronisch/dp/3867311412 Insofern kann ich Dir da leider nicht weiter helfen 🙂
Trotzdem danke für Deinen Kommentar!
Liebe Grüße
Hans-Jürgen
Hallo Hans-Jürgen, herzlichen Dank für Dein schnelles Feedback. Ja genau so kann es nur funktionieren um keinen verfälschten Erfahrungsbericht abzuliefern. Ich beobachte die nächsten 30 Tg. das Ganze an mir selbst. Alle anderen Gewohnheiten behalte ich erstmal bei. Ich wollte mich auch an dem Thema Einlauf probieren, da es wohl, richtig angewendet, Wunder bewirken kann. Werde aber damit noch ein wenig warten, sonst weiss ich nicht welche Verbesserung durch welche Maßnahme eintrat. Ich bin selbst gespannt auf die Ergebnisse.
Du schreibst das Du auf gefiltertes Wasser umgestiegen bist. Gefiltert durch eine Umkehrosmosanlage?
Das Buch hast Du selbst schon gelesen?
Herzliche Grüße
Evelyn
Hallo Evelyn,
ich bin gespannt, was Du nach den 30 Tagen berichten wirst bzw. was Du erlebst 🙂
Das Buch habe ich selber noch nicht gelesen.
Und ich kann leider aus verschiedenen Gründen nicht auf eine Osmoseanlage umsteigen. Ich nutze einen Tischfilter. Das ist leider nur ein Kompromiss, das weiss ich, aber besser als garnichts 🙂
Liebe Grüße
Hans-Jürgen
Hallo Hans-Jürgen, bin selber auch sehr gespannt auf mein Fazit 😉 Ich kann Dir dann gern von berichten. Nächste Woche schaue ich ob unser Getränkedealer vor Ort „leichtes Wasser“ besorgen kann, wenn ja werden wir erstmal weiter kaufen. Mit Osmoseanlagen möchte ich mich erst noch eingehender beschäftigen. Ja ein Aktivkohlefiltergerät ist auf jeden Fall besser als gar nicht gefiltert. Bis bald.
Herzliche Grüße
Evelyn
Hallo Evelyn,
ja. über einen „Bericht“ würde ich mich sehr freuen 😉 Vielleicht machen wir daraus einen neuen Beitrag auf meinem Blog?
Liebe Grüße
Hans-Jürgen
Hallo Hans-Jürgen,
recht vielen Dank auch von mir zu Deinem Bericht! Es klingt ja hier an, dass das Wasser zur Versorgung des Körpers mit Mineralstoffen und Spurenelementen wenig beitragen kann. Das sehe ich auch so.
Mich beschäftigt zur Zeit allerdings die Frage, ob die Gefahr besteht, dass „leichtes Wasser“ wie z.B. „Lauretana“ den Körper von Mineralstoffen und Spurenelementen „auswäscht“, und dadurch die Knorpelmasse in den Gelenken dezimiert? Ich trinke seit ca. 13 Monaten nur noch Lauretana, und habe seit Kurzem nun Probleme mit Arthose bekommen. Das kann natürlich Zufall sein, aber vielleicht besteht ja auch ein Zusammenhang? Leider habe ich hierzu bisher noch keine aussagekräftigen Infos im Netz gefunden!
Viele Grüße
Michael
Hallo Michael,
vielen Dank für Deine Rückmeldung und Deinen konstruktiven Kommentar. In der Tat wird das, was Du beschreibst, nämlich das „Ausschwemmen“ des Körpers von Mineralstoffen und Spurenelementen von den Befürwortern des mineralisierten Trinkwassers als Argument gegen entmineralisiertes Wasser angeführt. Einen Wissenschaftlichen Beweis dafür gibt es aus meiner Sicht aber bisher (wie für viele andere Behauptungen auch) nicht. Ich kann Dir aber sagen, warum ICH persönlich von dieser Argumentation nichts halte.
Zunächst halte ich mich da an die Unterscheidung zwischen organischen und anorganischen Mineralien. Auch wenn diese Unterscheidung angezweifelt wird. Ich finde es einleuchtend, dass die anorganischen Mineralstoffe den Körper nicht vesorgen könne, hier nicht eingebaut werden. Das passiert eher mit organischen Mineralstoffen, die aus Gemüse gewonnen werden. Wenn man bedenkt, dass Stoffe, die von den Nahrungsmitteln zum Knorpel gelangen sollen, mehrere sehr enge Nährstoff Barrieren passieren müssen (der Knorpel hat keine Blutversorgung) finde ich dieses Argument sehr zutreffend.
Wasser geht sehr schnell durch den Körper und hilft in Darm und Nieren, Schadstoffe auszuschwemmen. Das ist seine Aufgabe aus meiner Sicht, und nichts anderes. Leichtes Wasser ist keine „Gefahr“, da das Wasser nicht mit Gewebe in Berührung kommt und hier keine Osmose statr finden kann, die evtl. Mineralien aus Knochen oder Bindegewebe holt. An diesen Stellen bedient sich der Körper nur im Falle der Übersäuerung, um die Säuren zu neutralisieren.
DAS ist MEINE Sichtweise.
Ich hoffe, ich konnte Dir Deine Angst etwas nehmen.
Liebe Grüße
Hans-Jürgen
Hallo ! Interessant, was ich da alles gelesen habe.
Ich trank vor noch zwei Jahren nur Leitungswasser bis jemand mir über die Wirkung(en) des St Leonhards aufmerkam machte. Ich habe dann mehrere Wochenlang VollmondWasser getrunken und habe mich dabei wohl gefühlt.
Aber, interessant ist, dass ich nach einiger Zeit merkte, dass meine Schmerzen am Knie (ich habe auch Arthrose) nachliessen. Ich habe an das Wasser zuerst gar nicht gedacht. Bis ich in Internet gelesen habe, Vollmond Wasser soll gegen Gelenke Schmerzen gut helfen…
Ob Zufall oder ob Tatsache ?? Das kann ich nicht sagen.
Aber erst habe ich gespürt, dass es mir besser ging bevor ich in Internet nachgesucht habe…
Ich trinke weiterhin hin und wieder dieses Wasser (mindestens 2-3 Kisten im Monat, obwohl es schon teuer ist… Ich tue mir da was Gutes. So ist meine Meinung :-))
Hallo Cathy,
danke für Deine Rückmeldung und Deine Erfahrungen! Ich bin mir sicher, dass Du Dir etwas Gutes mit diesem Wasser tust.
Liebe Grüße
Hans-Jürgen
Mensch,
toll, einfach toll wie Sie sachlich und strukturiert schreiben können. Ihr ist der erste Beitrag (von sehr sehr vielen) der auch sehr kompetent ist.
Dafür volle Bewunderung von mir und natürlich vielen lieben DANK dafür,
dass Sie Ihr Wissen mit uns teilen. Ganz liebe Grüße
Hallo Gosia,
herzlichen Dank für das tolle Feedback! Das höre ich natürlich gerne und belohnt die viele Arbeit 🙂 Mein Ziel ist es, möglichst viel Information zu geben, damit sich die Leser*in selber entscheiden kann, was für sie richtig ist. Ich hoffe, das gelingt mir 🙂
Liebe Grüße
Hans-Jürgen
Klasse, Herzlichen Dank für Ihre Recherchen.
Ich habe mich zunächst für eine Dritte Variante entschlossen, ich destilliere jeden Tag ca. 4 Liter. Das kostet ungefähr so viel als würde ich Mineralwasser kaufen.
Mein Wunsch ist eine feste Filteranlage, es fällt mir aber schwer mich zu entscheiden. Und auch die Kosten zu wuppen.
Den Destillator habe ich mir für die Herstellung von kolloidem Silber gekauft. Es war ursprünglich gar nicht geplant, dass das mein Trinkbrunnen wird. Bis ich Bilder vom inneren von Wasserleitungen gesehen habe. Urgs.
Das destillierte Wasser wird in einem Gefäß mit EM-Pipes und Heilsteinen und Schungit aufgefangen und dann in eine Aladinkaraffe umgefüllt und der TDS zeigt eine 4. Wenn das nicht nackig ist.
Meine Heilpraktikerin ist auch der Ansicht, dass durch solch Wasser Mineralien ausgeschwemmt werden.
Was meinen Sie?
Herzliche Grüße