Die Schulmedizin sagt, Arthrose ist nicht heilbar. Ich denke, dass muss man differenzierter sehen. Wer die Krankheit versteht, kann eine Menge tun und am Ende kann in bestimmten Fällen auch Heilung stehen.
Aus meiner Sicht (der Sicht eines Betroffenen, der sich kundig gemacht hat) besteht eine wirksame Arthrose Therapie aus den folgenden Bausteinen.
Ein ganzheitlicher Ansatz der Arthrose-Therapie sollte aus meiner Sicht folgende Bereihe umfassen:
– Beseitigung der Ursachen
– Maßnahmen zur Gelenkentlastung (Bewegung)
– Maßnahmen zum Knorpel (Wieder-) Aufbau
– Schmerztherapie
Was heisst das genau?
Beseitigung der Ursachen
Die wichtigste Ursache für den Knorpel-Abbau ist die Übersäuerung des Bindegewebes. Unsere sehr säurelastige Ernährung führt dazu, dass der Körper immer mehr Mineralstoffe braucht, um die bei der Verdauung entstehenden Säuren zu neutralisieren. Da wir nicht genug davon mit der Ernährung aufnehmen, holt der Körper sie sich aus dem Bindegewebe, insbesondere den Knorpeln und den Knochen.
Ein wichtiger Baustein einer Arthrose-Therapie ist damit die Umstellung der Ernährung auf mind. 80 % basische Inhalte, unter Vermeidung vor allem tierischer Eiweisse und raffinierter Produkte wie Zucker und Weissmehl.
Bei einer aktivierten bzw. sekundären Arthrose, also einer Arthrose, die mit einer chronischen Entzündung einhergeht, ist es sicherlich auch sinnvoll, sich zunächst mit der Entzündung zu beschäftigen. Klar ist aber, dass die Entzündung nie die eigentliche Ursache der Arthrose ist, sondern eher eine Begleiterscheinung und eine Reaktion des Körpers auf den Knorpelabbau. Zur Entzündung mehr unter dem Punkt „Schmerztherapie“.
Weitere, begünstigende Faktoren oder Ursachen sind Übergewicht (auch ein Zeichen von übersäuerter Ernährung) und Fehlstände der Knochen z.B. bei O- oder X-Beinen. Auch hier führen diese Faktoren sicherlich zu einem schnelleren Abbau des Knorpels durch größere Belastung, eine alleinige Veränderung dieser Faktoren z.B. durch die Richtigstellung der Beine, bringt aber nur kurzfristige Veränderung, wenn die eigentliche Ursache, die Übersäuerung, nicht abgestellt wird.
Maßnahmen zur Gelenkentlastung
Damit sind alle Maßnahmen gemeint, die dazu führen, die Gelenke zum einen zu entlasten, in dem die Muskulatur um die Gelenke gezielt gestärkt wird und die zum anderen dazu führen, dass das betroffene Gelenk leicht auseinander gezogen wird, damit die Gelenkflüssigkeit wieder mehr in das Gelenk fließen kann und der Knorpel damit besser mit Aufbaustoffen versorgt wird.
Es geht also um Bewegung, aber nicht irgendeine, sondern gezielte und am besten physiotherapeutisch betreute und beratene Bewegungs-Übung.
Eine andere, ergänzende Möglichkeit ist ein Gelenkexpander, der das Gelenk in Ruhe mechanisch auseinander zieht. Aber Vorsicht, er ist ziemlich teuer! Das lässt sich bestimmt auch mit physiotherapeutischen Übungen hin bekommen 😉
Maßnahmen zum Knorpel (Wieder-) Aufbau
Wenn die Ursachen des Knorpel-Abbaus abgestellt sind, kann man über Maßnahmen zum Wiederaufbau des Knorpels nachdenken. Hier gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. An erster Stelle stehen da natürlich Nahrungsergänzungsmittel. Hier kommt es darauf an, das richtige Präparat mit der richtigen Dosierung zu finden. Viele der in Drogerien und Reformhäusern angebotenen Medikamente sind zu gering dosiert.
Dadurch, dass die Arthrose weit verbreitet ist und es keine „Wunderpille“ gibt, sondern eine Therapie mit viel eigenem Engagement und Willen verbunden ist, versuchen viele Pharma-Hersteller aus diesem Umstand Profit zu schlagen und „Wunderpillen“ anzubieten. Hier gilt es immer kritisch zu überprüfen. Und auch gut gemeinte Studien werden zweifelhaft, wenn sie von Instituten durch geführt werden, die in finanzieller Abhängigkeit des Tabelettenherstellers stehen. Im Zweifel hilft das Internet hier weiter. E. Fisseler, der Autor des Buches „Arthrose, der Weg zur Selbstheilung“ vertritt in seinem Buch die Auffassung, dass 3-6 Teelöffel Braunhirse am Tag genügend Nährstoffe für einen Knorpel-Aufbau bereit stellen.
Andere Autoren empfehlen an dieser Stelle Ackerschachtelhalm, Kieselerde oder Grünlippmuschel-Extrakt, je nach Vorliebe. Neutrale, unabhängige wissenschaftliche Wirksamkeitsstudien gibt es nach meiner Kenntnis zu keiner dieser natürlichen Substanzen.
Neben diesen Möglichkeiten empfiehlt sich die äußere Anwendung von Beinwell. Am besten frisch als Wickel. Es gibt aber auch Extra hergestellte Salben hierfür, beim Heilpraktiker oder in der Apotheke. Beinwell lindert die Entzündung und die Schmerzen und liefert gleichzeitig wichtige Nährstoffe für den Knorpel.
Die Schulmedizin bietet seit Neuestem die Behandlung mit Knorpel-Stammzellen an, die in das betreffende Gelenk gespritzt werden und zu einem neuen Aufbau des Knorpels führen sollen. Die Studienlage dafür ist allerdings widersprüchlich und die Risiken bei Spritzen in die Gelenk-Kapsel nicht unerheblich (Gefahr der Entzündung).
Bei all diesen Methoden zum Knorpelaufbau ist aber immer folgendes zu berücksichtigen:
- alle Nährstoffe, die den Knorpel erreichen sollen, müssen zwei Stoffwechselbarrieren passieren, da der Knorpel selber nicht durchblutet ist; zum einen müssen sie die Membran, die die Gelenkkapsel umschliesst überwinden und in die sog. Synoval-Flüssigkeit gelangen, um von dort aus dann in den Knorpel zu gelangen. Das passiert auch wieder nur durch Bewegung, die dafür sorgt, dass der Knorpel gut mit der Synoval-Flüssigkeit versorgt wird.
- wenn garkein Knorpel mehr vorhanden ist (Stufe 4), nützen auch noch so viele Nährstoffe kaum noch etwas. Knorpel-Wieder-Aufbau funktioniert nur, wenn noch Knorpel-Reste vorhanden sind. Insofern gilt der oben genannte Ausspruch, dass Arthrose nicht heilbar ist, nur für die Stufe 4 der Arthrose. Aber auch die Stufe 4 lässt sich zumindest verlangsamen und die Beschwerden deutlich verringern.
Arthrose ist ein Jahrelanger Prozess und genauso ist ein Wiederaufbau des Knorpels ein Jahrelanger Prozess.
Schmerztherapie
Der eigentliche Prozess des Knorpelabbaus ist (leider) schmerzfrei, weil der Knorpel weder Blutgefäße noch Nerven enthält. Schmerzhaft ist eine Reizung der Knochenhäute, die bei zunehmendem Knorpelabbau aufeinander reiben und Entzündungsprozesse im Gelenk, die zu einem Erguss führen und damit auch Schmerzen hervor rufen.
Eine Schmerztherapie bei der Arthrose ist also sinnvoller Weise immer auch eine Therapie gegen die Entzündung. Hier bieten sich folgende Möglichkeiten an:
– die Ernährung mit Entzündungshemmenden Gewürzen anreichern
– viele Betroffene schwören auf organischen Schwefel als MSM (Methylsulfonylmethan), dass gegen Entzündungen gute Hilfe bietet
– Quark-Wickel oder Lehm-Wickel
– Beinwell Anwendung äusserlich
– Schüssler-Salze Nr. 7 („heisse 7“, zehn Tabletten, Tropfen oder Globuli in eine Tasse heisses Wasser und schluckweise trinken)
– Homöopathische Mittel (Heilpraktiker fragen)
Auf die üblichen Schmerzmittel sollte man nur im äussersten Notfall zurück greifen. Sie haben zu viele Nebenwirkungen.
Welche Möglichkeiten gibt es noch?
Die Praxen der Heilpraktiker bieten eine Vielzahl von weiteren Möglichkeiten an:
– Blutegel-Behandlung
– Akkupunktur
– Baumscheidverfahren
-…
Die Schulmedizin bietet invasive Verfahren wie:
– Knorpelglättung
– Hyaluron-Spritzen
– Behandlung mit Knorpel-Stamm-Zellen
– und natürlich „am Ende“ den operativen Gelenkersatz…
Bei all diesen Methoden sollte folgendes klar sein: sie bieten allenfalls zeitweise Linderung und keine Heilung. Der Kern einer erfolgreichen Arthrose-Behandlung ist die Beseitigung der Ursache, der Übersäuerung des Körpers. Und zwar dauerhaft und nicht als kurzfristige „Basen-Fasten-Woche“.
Mein persönliches Ziel ist der Aufbau eines professionellen Netzwerkes (GAN) mit Experten aus den oben beschriebenen Bereichen Ernährung, Physiotherapie, Orthopädie, Heilkunde u.a., die sich für die Behandlung der Arthrose Expertenwissen erworben haben und betroffenen Patienten zur Verfügung stellen. Weil Arthrose ein ganzheitliches Geschehen ist, auch wenn sie sich „nur“ an den Gelenken abspielt. Die Behandlung muss ganzheitlich erfolgen.
In diesem Sinne wünsche ich Dir eine gute Gesundheit. Wenn Dir der Beitrag geholfen hat, freue ich mich über Kommentare, ein „gefällt mir“ oder eine weitere Verbreitung des Beitrages.
Durch meine 10 goldenen Ernährungs-Regeln bleibst Du gesund und schlank und fühlst Dich immer voller Kraft und Energie. Ohne zu hungern. Zusätzlich versorge ich Dich regelmäßig mit neuen, praktischen Ernährungstipps.
Deine Daten sind bei mir sicher. Mehr
Super gemacht und sehr informativ!
Bei meinem neuen Orthopäden habe ich am Freitag meine erste Akupunktur-Behandlung sowie Magnetfeldtherapie (LWS). Ich bin sehr gespannt, wann und ob sich überhaupt Erfolge zeigen werden.
Hallo Anna,
vielen Dank für Deinen Kommentar und das tolle Feedback! Wenn Du magst, würden mich Deine Erfahrungen zur Akupunktur und Magnetfelstherapie sehr interessieren. Lass mal von Dir hören.
Liebe Grüße
Hans-Jürgen
Eckhard K. Fisseler, der Autor des Buches “Arthrose, der Weg zur Selbstheilung”, war kein Dr., sondern beschreibt auf S.4 seinen Lebensweg so: Jahrgang 1936, mittlere Reife, kaufmännische Lehre, Handelsfachwirt, Geschäftsinhaber und Handelsrichter; verheiratet..
Das Buch berichtet von seinen eigenen sehr erfolgreichen Erfahrungen mit der ganzheitlichen Arthrosetherapie GAT.
Liebe Grüße
Rita216
aus der GAT-Gruppe bei Chefkoch: https://www.chefkoch.de/groups/2,4006/GAT.html
Hallo Rita,
vielen Dank für Deinen Kommentar und die Richtigstellung. Du hast vollkommen Recht… ich meinte, irgendwo mal gelesen zu haben, dass Herr Fisseler noch einen Doktor gemacht hat, allerdings natürlich nicht in Medizin. Aber da habe ich mich offensichtlich verlesen oder bin einer falschen Quelle aufgesessen. Ich werde den Text entsprechend verändern.
Liebe Grüße
Hans-Jürgen
Herzlichen Dank für deine Webseite und die guten Artikel.
Meine Kniegelenksarthrose hat zwar an einigen Stellen schon Stadium 4 erreicht, aber nicht überall.
Ich schöpfe gerade Hoffnung, doch noch meine Beschwerden verbessern oder sogar beseitigen zu können, und nicht einfach nur auf den Zeitpunkt zu warten, an dem eine Prothese eingesetzt wird. Das kann noch 10 Jahre dauern.
Zur Zeit helfen mir außerdem ganz gut Einlagen mit Außenranderhöhung, weil sie die Belastung von den ganz abgenutzten Knorpelstellen nehmen.
Ich bin früher geklettert und getreckt – und wenigstens mittelschwere Bergwanderungen will ich wieder machen können. Ja, ich werde meinen Stolz bremsen und meine Wanderstöcke dann mitnehmen :-).
Herzliche Grüße,
Christiane
Liebe Christiane,
dann haben wir die gleiche Diagnose… auch meine Kniearthrose hat Stufe drei und vier… die Einlagen habe ich auch und die Wanderstöcke kenne ich auch gut, musste mich auch erst damit abfinden… seit meiner Umstellung haben wir aber keine größere Wanderung mehr gemacht, deshalb kann ich Dir dazu keine Erfahrungen sagen, aber besser wird es Dir auf jeden Fall gehen 😉
Liebe Grüße und Danke für das tolle Feedback!
Hans-Jürgen
Morgen,
mit passender Ernährung nach Herr Fisseler „GAT“ und Aktuell noch mit dem Einsatz des Expanders geht es mir ( Handgelenk ) und meiner Frau ( Knie ) mehr als Gut 🙂
Mann sollte die Schmerzen mit der Ernährung bekämpfen und dann wenn möglich, probieren den Knorpel aufzubauen, ein Versuch ist es auf jedenfall Wert… Gruß
Lieber Holger,
da gebe ich Dir uneingeschränkt Recht!
Liebe Grüße
Hans-Jürgen