#gesundundeasyadvent2015 Im 10. Türchen unseres Adventskalenders habe ich unser Rezept für Vanillekipferl für Dich in eine vegane, glutenfreie und basenüberschüssige Form umgewandelt. Viel Spass beim Ausprobieren und selber experimentieren 🙂
Weihnachten ohne Vanillekipferl geht bei uns überhaupt garnicht. Wir haben schon einiges an Weihnachtsbräuchen abgeschafft, seit die Kinder groß sind… Das fängt beim Weihnachtsbaum an und geht über die Geschenke bis hin zur Speisetafel… Da haben nur wenig Dinge „überlebt“. Die Vanillekipferl gehören definitiv dazu.
Aber seitdem ich ja nun vegan lebe und nun auch noch Gluten mehr und mehr meiden möchte, ergab sich die Notwendigkeit, das „klassische“ Rezept anzupassen. Ich habe ein wenig experimentieren müssen, aber das jetzige Rezept finde ich ganz gelungen und möchte es Dir deshalb nicht vorenthalten. Also lost geht´s 🙂
Das Original-Rezept
Das „Ausgangs-Rezept“, nach dem ich mich gerichtet habe, sieht so aus:
250 Gr. Mehl
1 Msp. Backpulver
125 Gr. Zucker
1 P. Vanillezucker
3 Eigelb
200 Gr. weiche Butter
125 Gr. gemahlene Mandeln
1 Vanilleschote
Mehl und Backpulver vermischen, alle anderen Zutaten dazu und mit dem Handrührgerät auf höchster Stufe vermischen. Dann mit der Hand einen glatten Teig daraus kneten und die Vanillekipferl daraus formen.
10 Minuten bei ca. 170 Grad im Ofen backen.
Die vegane, glutenfreie und basenüberschüssige Version:
Das richtige Mehl: Für die Glutenfreie Variante habe ich mich für eine Mischung aus 125 Gr. Buchweizenmehl und 125 Gr. Kokosmehl entschieden. Beides ist Glutenfrei und das Kokosmehl macht ist auch basisch, das Buchweizenmehl ein guter Säurebildner. Das Kokosmehl hat allerdings schon einen intensiven, eigenen Geschmack. Wenn Du den nicht so magst, verwendest Du lieber nur Buchweizenmehl oder Reismehl. Wobei Reismehl allgemein auch eher einen schlechten, weil stark verarbeiteten Ruf hat.
Um die Kleberfunktion des Glutens zu ersetzen, braucht es noch ein Bindemittel, und das ist hier 1 Teelöffel Guarkernmehl. Andere, mögliche Bindemittel findest Du hier.
Als basische Variante des Backtriebmittels habe ich mich für einen Teelöffel Natron und einem Teelöffen naturtrübem Apfelessig entschieden. Natron und Essig zusammen wirken als Treibmittel und bilden Blasen beim Backen.
Als basische Variante des Zuckerersatzes habe ich mich für Kokosblütenzucker entschieden. Anderen Zuckerersatz findest Du hier.
Vanillezucker geht natürlich garnicht. Dafür habe ich mich für das Mark von 2 Vanilleschoten entschieden.
Ei-Ersatz, auch so ein Thema, zu dem viel geschrieben ist. Da es hier nur um das Ei-Gelb geht, habe ich mich für 3 EL Sojamehl entschieden, auch in dem Wissen, das Sojamehl in der basischen Ernährung nix zu suchen hat, weil sehr verarbeitet und eher ungesund. Aber wegen der gelben Farbe und der besseren Möglichkeit, die Flüssigkeit selber zu bestimmen, habe ich mich dafür entschieden. Mehr über Eiersatz kannst Du in meinem Beitrag über das Brownie-Experiment lesen.
Statt 200 Gr. weicher Butter habe ich 200 Gr. Kokosöl genommen.
Die 125 Gr. gemahlene Mandeln blieben gleich 🙂
Und dann habe ich noch 6 EL Wasser zusätzlich hinzu fügen müssen.
Das Ganze gut vermischen und dann mit der Hand gut durchkneten und dann die Kipferl formen. Ist nicht ganz einfach, weil die Kleberfunktion des Guarkernmehles erst beim Backen eintritt. Die Kipferl neigen also beim Formen zum „Bröseln“ 🙂 Dann etwas mehr Wasser verwenden und immer gut durchkneten 🙂
Hier das komplette Rezept zum Ausdrucken:
- 125 Gr. Buchweizenmehl (guter Säurebildner)
- 125 Gr. Kokosmehl (basisch)
- 1 TL Guarkernmehl (guter Säurebildner)
- 1 TL Natron (basisch)
- 1 TL. Naturtrüber Apfelessig
- 125 Gr. Kokosblütenzucker (basisch)
- 3 EL Sojamehl (schlechter Säurebildner)
- 3 EL Wasser
- 200 Gr. Kokosöl (basisch)
- 125 Gr. gemahlene Mandeln (basisch)
- 2 Vanilleschoten (basisch)
- 5-7 EL Wasser
- 3 TL Puderzucker
- Das Kokosöl und den Kokosblütenzucker mit dem Handrührgerät vermischen
- Das Sojamehl mit 3 EL Wasser vermischen
- Das Gemisch zu dem Zucker-Öl-Gemisch dazu geben und verrühren
- Das Buchweizenmehl, das Kokosmehl und das Guarkernmehl vermischen und dazu geben
- Die Vanilleschoten auskratzen und das Mark ebenfalls zum Teig geben
- Nach Bedarf die 5-7 EL Wasser dazu geben
- Das Ganze mit dem Handrührgerät auf höchster Stufe einige Zeit gut vermischen. Dann mit der Hand eine glatten Teig daraus kneten. Immer wieder gut durchkneten.
- Noch warm mit Puderzucker überstreuen
- Mit der Hand kleine Kugeln vom Teig abnehmen und zwischen den Händen kleine „Würmer“ daraus formen. Diese in U-Form auf ein Backblech legen.
- Die Kipferl bei 160 bis 170 Grad ca. 10 Minuten bei Umlufthitze backen.
Ich wünsche Dir viel Spass beim Nachbacken und freue mich auf Kommentare.
Tolles Rezept!!! Ich backe zwar nicht mehr konventionell (eigentlich)….aber das Rezept gefällt mir richtig gut. Und toll wie du das auch genau aufgeschrieben hast nochmal was eher basisch und eher säure bildend ist.
Eins muss ich noch dazu fügen. Buchweizen ist wenn er gekeimt ist nicht mehr säurebildend sondern basisch 😉 Ich habe ja gekeimten, getrockneten Buchweizen immer hier (für meine Rohkostküche), den kann man aber auch so mahlen und zum „normalen“ backen nehmen.
Danke für das Rezept, viele liebe Grüße
Jen
Hallo Jen,
danke für das tolle Feedbach und die Super Ergänzung! Du hast vollkommen Recht, gekeimter Buchweizen ist basisch 🙂 Hätte ich auch selbst drauf kommen können, aber ich bin bei gekeimtem Mehl noch nicht so bewandert, weil man es nicht so einfach kaufen kann.
Tolle Ergänzung! Wie gut, dass wir so viele sind 🙂
Liebe Grüße
Hans-Jürgen
Da hast du Recht. Vor allem ist es wohl eher in der Rohkostküche bekannt, da man da ja nun mal vermehrt keimt.
Als ich noch gebacken habe habe ich auch das gewöhnliche Buchweizenmehl genommen. Muss aber jetzt auch im nachhinein sagen das das aus den gekeimten besser schmeckt 😉
Viele liebe Grüße
Jen
Ach und wie wäre ein Ei-Ersatz aus Süßlupinenmehl mit Wasser angerührt? Das ist auf jedenfall basisch und ist sehr eisenreich. Nur Allergiker müssen etwas aufpassen (gerade die die gegen Erdnüsse allergisch sind)
Das ist ja auch eine tolle Idee!
Darauf war ich auch noch nicht gekommen; Lupinenmehl als Ei-Ersatz hatte ich nicht präsent. DAS ist natürlich eine wesentlich bessere Alternative als Soja-Mehl!
Danke!!
Gerne! 🙂 Das ist doch das schöne bei einem Austausch untereinander. Man profitiert einfach voneinander 🙂
Hallo Ihr Lieben.
Wie gut, dass wir so viele sind. 🙂
Habe gerade Jen ihre Ergänzungen dazu gelesen. Und Deine Erklärungen bzgl. basenbildender Ernährung, lieber Hans-Jürgen, finde ich als „Nichtkoch“ sehr sehr wichtig. Und lassen mich dazu einfach aufmerksamer sein. Zumal ich im Moment leider nicht schmerzfrei bin … Danke!!
Hallo Astrid,
ich sehe das genauso wie Du: Wie gut, dass wir viele sind 🙂 Danke für Dein Feedback.
Hans-Jürgen
Hans-Jürgen
Hey mein Erklärbar, ich finde es auch alles toll beschrieben! Und danke, daß Du Dir so eine Mühe machst solch tolles Gebäck basisch umzuwandeln.
Kannst Du mir etwas raten was ich anstelle des Buchweizenmehls verwenden kann? Blöderweise kann ich den Geschmack auf den Tot nicht leiden oder merkt man das ganze in dieser Rezeptur nicht? Kann ich vielleicht einfach mehr Mandelmehl nehmen?
Ganz liebe Grüße und Danköööööö <3
Hallo Sreffi,
das geht ohne weiteres. Du kannst auch nur Kokosmehl nehmen. Alle Nussmehle eignen sich. Oder auch „Teff-Mehl“, aber das ist sehr eiweiss-hailtig.
Danke für das tolle Feedback 🙂